Vorzustand
Ausgangszustand war der bauzeitliche Parkettboden aus dem Jahre 1924. Dieser wurde in Massivholz 22mm Eiche und amerikanischem Nussbaum angefertigt und vernagelt verlegt. Nach knapp 90 Jahren Nutzung waren intensive Gebrauchsspuren sowie Fehlleistungen aus früheren Maßnahmen vorhanden.
Hinzu kam noch Hausschwammbefall durch einen länger nicht bemerkbaren Wasserschaden im Unterbau. Dieser Befall hatte sich bereits in allen drei Habitusformen ausgebildet und das Holz stellenweise bis zum Würfelbruch zerstört.
Der Vorzustand ist bei allen historischen Parkettböden eine standardmäßige Kartierungsebene in den Gigapixel-Kartierungen.
Zerstörungsfreier Ausbau
Jede einzelne Tafel des Parkettbodens wird nummeriert. Da hier auch der Blindboden durch Hausschwamm massiv geschädigt wurde, konnten die Platten mit den Nägeln entnommen werden. Für den Transport werden immer vier Platten zwischen Spanplatten gesichert und so auf Paletten zur Werkstatt transportiert.
Auf der Unterseite einer Parketttafel wurde noch ein Originaletikett des Herstellers vorgefunden.
Nach der Entfernung des Blindbodens aus Fichte wurde die zwischen den Lagerhölzern vorhandene Schüttung aus Kies und Sand staubfrei aus dem Gebäude gesaugt.
Restaurierung
Zunächst wurde der Hausschwamm mechanisch entfernt. Hier ist auch zu sehen, dass die Leimfugen zwischen den einzelnen Elementen teilweise nicht mehr kraftschlüssig vorliegen.
Anschließend erfolgte auf allen Seiten die Trockeneisreinigung im Niederdruckverfahren, ohne Holzverlust.
Da die eingesetzten Adern und furnierten Würfel aus Nussbaum größtenteils bei früheren Maßnahmen durchgeschliffen oder durch falsche Ersatzhölzer ausgetauscht wurden, mussten diese neu in Massivholz eingeleimt werden.
Zum Verleimen wurde – wie bei der seinerzeitigen Herstellung – eine Mischung aus Glutinleimen verwendet.
Zur Kontrolle der Arbeiten wird jeder Parkettboden vor der Wiederverlegung bei uns im Haus zusammengesetzt. Das störende frühere Schleifbild wurde mit einem Feinschliff und Ziehklinge per Hand egalisiert, um weiteren Holzverlust auf ein Minimum zu begrenzen. Die noch verbleibende Verschmutzung wurde mit Trockeneis bis in die Holzporen entfernt.
Wiedereinbau
Ergebnis mit matt imprägnierter Oberflächenbehandlung.
Durch Überlagern der Kartierungsebenen Vorzustand/Endzustand wird das Arbeitsergebnis besonders deutlich sichtbar.
Anhand der Kartierungsebene Schraubenplan kann der so restaurierte Parkettboden von späteren Generationen wiederum zerstörungsfrei ausgebaut, restauriert und dann wieder eingebaut werden. So kann dieser Parkettboden über Jahrhunderte erhalten und genutzt werden.
Weitere Räume
Neben dem großen Sitzungssaal wurden die Parkettböden in zwei Besprechungsräumen im selben Verfahren restauriert.
In weiteren Räumen wurden die Oberflächen der Parkettböden vor Ort restauriert.